Schöffer

[938] Schöffer (Schoiffer), Peter, geb. um 1425 in Gernsheim, gest. 1502 (1503), war 1451 als Schön- oder Goldschreiber in Paris tätig, wurde dann Gehilfe von Gutenberg und Fust und, nach der Trennung beider, Teilhaber und Schwiegersohn des letztern. Mit Fust druckte er 1457 das »Psalterium Moguntinum« und erwarb sich auch um die Verbesserung von Schnitt und Guß der Schriften Verdienste, namentlich wird ihm der Schnitt der sogen. Schwabacher, die zum erstenmal beim Druck von Breidenbachs Reisen 1486 zu ausgedehnterer Verwendung kam, zugeschrieben. Nach Fusts Tode behielt er die Leitung des Geschäfts, druckte besonders theologische Werke, die »Sachsenchronik« (1492) etc. Auch widmete er sich dem Buchhandel, erwarb das Frankfurter Bürgerrecht und dehnte seine Geschäfte bis Paris aus. 1502–31 führte sein Sohn Johann das Geschäft, und diesem folgte ein Neffe, Ivo (gest. 1556). Ein zweiter Sohn, Peter, druckte in Mainz, Worms, Straßburg und Venedig. 1836 wurde Peter S. in Gernsheim ein Denkmal errichtet. Vgl. Roth, Die Mainzer Buchdruckerfamilie S. (9. Beiheft zum »Centralblatt für Bibliothekswesen«, Leipz. 1892).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 938.
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