Gabelschwanz [1]

[248] Gabelschwanz (Harpyia Ochs.), Schmetterlingsgattung aus der Familie der Spinner. Großer G. (Hermelinspinner, H. vinula L). 62–75 mm breit, grauweiß, auf den Vorderflügeln schwarzaderig mit verloschenen Zickzacklinien und schwarzen Randpunkten, fliegt im Mai und Juni. Die Raupe ist schwärzlich, später grün mit braunem, weiß umgrenztem Rücken, roter Kapuze und zwei langen, rauhen Schwanzspitzen (daher der Name) und am dritten Leibesring erhöht. Wird die Raupe gereizt, so treten aus den Gabelästen zwei seine rote Fäden (Peitsche, daher Peitschenraupe) hervor, zugleich öffnet sich eine zwischen den Thorakalbeinen liegende Drüse und spritzt eine eigenartig riechende Flüssigkeit aus, die 40 Proz. Ameisensäure enthält (s. Tafel »Schutzeinrichtungen II«, Fig. 19). Zur Verpuppung benagt die Raupe die Futterpflanze und spinnt aus Holz- und Rindenstückchen ein Gehäuse, in dem die Puppe überwintert.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 248.
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