Gefäßerkrankungen

[443] Gefäßerkrankungen, Krankheiten der Blutgefäße, bestehen teils in organischen Veränderungen der Gefäßwände, teils in Störungen ihrer Innervation. Von den erstern sind die bedeutsamsten die Arterienentzündung (s.d.) und die Venenentzündung (s. Venen), die letztern, die sogen. Gefäßneurosen, sind eine häufige Begleiterscheinung allgemeiner nervöser Störungen. Einzelformen sind die krampfhaften Zusammenziehungen einzelner Gefäßgebiete, die besonders an Händen und Füßen zu zeitweiser Störung der Blutversorgung, daher zu Kälte und Blässe führen. Dauernde Krampfzustände der Blutgefäße der Finger können sogar zu brandigem Absterben der Fingerspitzen führen (Raynaudsche Krankheit). Eine mechanische Übererregbarkeit der kleinen Gefäße der Haut ist die Ursache von nesselsuchtartiger Quaddelbildung beim Bestreichen der Haut (s. Nesselsucht).

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 443.
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