Gemengsaat

[538] Gemengsaat (Gemenge, Doppelsaat), Ackerbestellung, bei der man mehrere Früchte zugleich aussät, z. B. Weizen und Roggen, Erbsen und Hafer, Wicken und Hafer oder Gerste, Linsen und Gerste, Wicken etc. (s. Getreidebau und Futterbau), um das Gesamterträgnis zu erhöhen, weil erfahrungsgemäß z. B. Roggen und Weizen nie gleichgut gedeihen, indem in den einzelnen Wachstumsperioden die Witterung bald diesen, bald jenen begünstigt und sich die Einzelsaat zu üppig entwickeln oder leiden würde, oder bei Futtergemengen, um ein besser zusammengesetztes Futter erzielen und zugleich die Pflanzen sich gegenseitig schützen zu lassen. Deshalb baut man jetzt häufig an Stelle von reinem Klee solchen mit Gräsern (Kleegras, s. d., Kleegemenge), welche die Plätze zwischen dem Klee ausfüllen und ihrerseits den Klee vor dem Vertrocknen schützen. Das bunteste Gemenge bildet die Wiese, das Grasland. Vgl. Wunderlich, Anleitung zur Kultur der Gemengsaaten (Leipz. 1873).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 538.
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