Gliederspinnen

[35] Gliederspinnen (Arthrogastra), Ordnung der Spinnentiere (s. d.), im Gegensatz zu den Spinnen, Milben etc. mit deutlich gegliedertem, meist in seiner ganzen Breite dem Vorderleib (Cephalothorax) angewachsenem Hinterleib.

Fig. 1. Skorpionspinne, Phrynus reniformis.
Fig. 1. Skorpionspinne, Phrynus reniformis.

Es sind meist scheue, nächtliche Tiere, die besonders in den Tropen leben. Man unterscheidet: 1) Afterspinnen (Phalangidae, Opilionidae), mit vier sehr langen und dünnen Beinpaaren, mit scherenförmigen Kieferfühlern, ohne Spinndrüsen; durch Tracheen atmend. Hierher der Weberknecht (Kanker, s. d.; Phalangium opilio). 2) Skorpionspinnen od. Geißelskorpione (Pedipalpi), mit Vorderbeinen in Gestalt von Fühlern, mit zwei Paar Fächertracheen und elf bis zwölf gliederigem Hinterleib (Fig. 1). 3) Skorpione (Scorpionidae), mit vier Paar Fächertracheen u. mit Giftstachel am Ende des Hinterleibs (s. Skorpione). 4) Afterskorpione (Pseudoscorpionidae), ähnlich den vorigen, jedoch sehr klein, mit Tracheen, ohne Giftstachel.

Fig. 2. Walzenspinne, Galeodes araneoides.
Fig. 2. Walzenspinne, Galeodes araneoides.

Hier unter andern Chelifer, der Bücherskorpion (s. d.). 5) Walzenspinnen (Solifugae), dicker Körperring mit den beiden vordern eine Art Kopf bildend, mit Tracheen (Fig. 2). Hierher unter andern Galeodes (Solpuga), die Walzenspinne (s. d.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 35.
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