Glover

[49] Glover (spr. glöwwer), Richard, engl. epischer Dichter, geb. 1712 in London, gest. daselbst 25. Nov. 1785, widmete sich dem Kaufmannsstand, erhielt aber eine gelehrte Bildung und schrieb schon im 16. Jahr ein Lobgedicht auf Newton. 1737 veröffentlichte er das hochpathetische Heldengedicht »Leonidas«, als Lob eines Freiheitskämpfers, sein Hauptwerk, das besonders von der Whigpartei mit Jubel begrüßt wurde (1770 in 5., mit drei Gesängen vermehrter Ausgabe gedruckt, u. ö.; deutsch von Ebert, Hamb. 1778). Als Fortsetzung ist das nach seinem Tode herausgegebene Gedicht »The Atheniad« in 30 Gesängen (Lond. 1787, 3 Bde.) zu betrachten. Er versuchte sich auch in einer Verssatire, »London, or the progress of commerce« (1739), und als Balladennachahmer (»Admiral Hosier's ghost«, 1739) sowie als Tragödiendichter streng klassizistischer Art (»Boadicea«, 1735, und »Medea«, 1761). Von 1761 an war G. mehrere Jahre Parlamentsmitglied für die Stadt Weymouth. Seine »Memoirs by a distinguished literary and political character from 1742 to 1757« (gedruckt 1813) handeln fast nur von politischen Intrigen. Vgl. Schaaf, Glovers Leben und Werke (Leipz. 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 49.
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