Gummidruck

[519] Gummidruck (direkter Pigmentdruck), ein photographisches Kopierverfahren, bei dem die lichtempfindliche Schicht, bestehend aus Gummiarabikum, chromsauren Salzen und Pigmenten (Aquarellfarben), auf Papier aufgetragen und unter einem Negativ belichtet wird. Die vom Lichte getroffenen Stellen werden unlöslich und halten das Pigment fest; die Entwickelung geschieht mit Wasser. Man pflegt bei diesem Prozeß zwei oder drei Bildschichten sukzessiv übereinander zu kopieren, um die Kraft und Modulation der Bilder zu regeln. Der Prozeß ist schon seit 50 Jahren bekannt, wird jedoch erst seit der Mitte der 1890er Jahre zur Herstellung künstlerischer Photographien mit Vorliebe vielfach verwendet, da er gestattet, durch eigenmächtiges Eingreifen während der Entwickelung die künstlerischen Absichten des Photographen zum Ausdruck zu bringen. Vgl. Gaedicke, Der G. (2. Aufl., Berl. 1903); Behrens, Der G. (2. Aufl., das. 1903); Rapp, Praktische Anleitung zur Ausübung des Gummidrucks (Wien 1900); Silberer, Anleitung zum G. (das. 1903).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 519.
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