Hämatomyelīe

[675] Hämatomyelīe (griech., Medullarapoplexie), eine Blutung in der Rückenmarkssubstanz, tritt im Anschluß an vorausgegangene Entzündungen oder infolge einer Gewalteinwirkung oder der Berstung eines Miliaraneurysmas auf, und zwar meist in der grauen Substanz und häufiger in den obern Teilen des Rückenmarks als in den untern. H. ist in der Regel von heftigem Schmerz begleitet, aber nicht mit Bewußtlosigkeit verknüpft. Die Symptome hängen ganz von der Lokalisation des Blutergusses ab. Ist er halbseitig, so findet man die Symptome der Brown-Séquardschen Lähmung. Häufig ist Blasen- und Mastdarmlähmung. Der Bluterguß unterliegt in der Folge denselben Veränderungen wie Blutergüsse im Gehirn.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 675.
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