Haarbeutel

[573] Haarbeutel, unter Ludwig XIV. in Frankreich Mode gewordene platte, auf beiden Seiten zusammengenähte, mit Watte oder Werg ausgearbeitete, bald größere, bald kleinere Beutel von schwarzem Taft, die unten breiter als oben und mit platten Schleifen besetzt oder einer Rose ähnlich waren und anfangs dazu dienten, den zusammengelegten Haarzopf oder das Hinterhaar einer Beutelperücke aufzunehmen. Bildlich nennt man H. einen leichten Rausch, eine Redensart, die von einem Major der alliierten Armee im Siebenjährigen Krieg hergenommen sein soll, der angeblich im Rausch zuweilen einen H. statt des Zopfes einzubinden pflegte.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 573.
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