Halmahera

[664] Halmahera (»großes Land«, Dschilolo, Gilolo), größte der Molukkeninseln, zwischen 1°29´ nördl. bis 0°51´ südl. Br. und vom 129.° östl. L. mitten durchschnitten, gegen W. durch die Molukkenstraße von Celebes, gegen O. durch die Halmaherastraße (s. Karte »Hinterindien«) von den der Westspitze Neuguineas vorliegenden Inseln getrennt, 17,998 qkm mit 100,000 Einw. Die Insel besteht wie Celebes aus vier Halbinseln, welche die Weda- und Wossabai und mit der Insel Morotai (1647 qkm) und Rau (135 qkm) die Morotaistraße einschließen, während der Westküste die Inseln Ternate (137 qkm), Tidore (108 qkm), Batjan (2367 qkm), Tawali (544 qkm), Mangioli (220 qkm) und Damar (94 qkm) vorgelagert sind. Die Insel wird durchzogen von archaischen und paläozoischen Ketten, von zahlreichen Vulkanen durchbrochen: im N. der erloschene Mamnia (880 m), südlicher der noch tätige Gunong Api (940 m) und östlich davon der durch seine gewaltigen Ausbrüche furchtbare Gunong Kanor. Dichte Waldungen bedecken die Insel, Pflanzen- und Tierwelt sind die der übrigen Molukken. Überreich ist die Insel an Ananassen. Die Mehrzahl der Bewohner sind Malaien, der Rest besteht aus Alfuren und Papua. Landbau und Verkehr sind unbedeutend; die reichen natürlichen Hilfsquellen unverwertet. Unter Oberhoheit der niederländischen Regierung (Residentschaft Ternate), die in dem von Portugiesen erbauten Fort Dodinga eine kleine Garnison unterhält, ist die Insel geteilt zwischen den Sultanen von Ternate (nördliche und südliche Halbinsel mit den Orten Galela und Kau) und dem Sultan von Tidore (die beiden östlichen Halbinseln mit Weda und Bitscholi).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 664.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika