Hammerweihe

[705] Hammerweihe, die Gebräuche, die im germanischen Altertum mit dem heiligen Hammer Thors vollzogen wurden, der auch zur Grenzbestimmung diente (s. Hammerwurf). So wurde die Braut und der Scheiterhaufen oder das Grab mit dem Hammer Thors eingesegnet, indem man ersterer einen Hammer in den Schoß legte und silberne Miniaturhämmer, die man mehrfach gefunden hat, mit den Toten begrub. Die drei feierlichen Hammerschläge, die bei Hausgründungen auf den Grundstein geführt und gewöhnlich als der Dreieinigkeit geltend gedeutet werden, können recht wohl ebenfalls auf den Hammer Thors zurückgehen, der als Gründer und Schützer der Heimstätten galt. Doch gab es ähnliche Zeremonien auch in Altägypten (s. Grundsteinlegung).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 705.
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