Hendschel

[166] Hendschel, Albert, Maler, geb. 9. Juli 1834 in Frankfurt a. M., gest. daselbst 22. Okt. 1883, Sohn des Herausgebers des bekannten Eisenbahnkursbuches (»Hendschels Telegraph«), trat 1847 als Schüler in das Städelsche Kunstinstitut, wo er bis 1865 spezieller Schüler des Genremalers Jakob Becker blieb. Von da an war er viel auf Reisen, 1869 und 1870 in Italien. Seine Ölbilder und Holzschnitte, die gelegentlich auf den Markt kamen, blieben unbeachtet. Um so größern Erfolg hatten die Zeichnungen »Aus Albert Hendschels Skizzenbuch«, die 1872–74 in photographischer Nachbildung erschienen. Die reizenden Darstellungen aus dem Stuben- und Straßenleben, besonders aus der Mädchen- und Kinderwelt, erreichen die sinnige Schönheit des Dresdener Richter, übertreffen aber diese wie die Kinderszenen von O. Pletsch durch seinen Humor. Nach seinem Tod erschienen noch mehrere neue Sammlungen von Zeichnungen aus seinem reichen künstlerischen Nachlaß.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 166.
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