Holcroft

[473] Holcroft, Thomas, Dramatiker und Übersetzer, geb. 10. Dez. 1745 in London, gest. daselbst 23. März 1809, war in der Jugend nacheinander Stallbursche, Schullehrer, Zeitungsschreiber, Schauspieler und begann 1778 Komödien zu schreiben, unter denen »The road to ruin« die beste ist; sie erschien 1792 und brachte es noch 1873 zu 117 Wiederholungen. Seine »Tale of mystery« (1802) gab den Hauptanstoß zum Aufwuchern des Melodramas auf der englischen Bühne. Aus dem Französischen übersetzte er unter anderm Beaumarchais' »Mariage de Figaro« u. d. T. »The follies of the day« (1784) und die nachgelassenen Werke Friedrichs II. (Lond. 1789, 13 Bde.), aus dem Deutschen das Leben von Trenck (1788), Lavaters »Physiognomik« (1793) und Goethes »Hermann und Dorothea« (eine der ersten Übersetzungen aus unsern Klassikern, 1801). Neben zahlreichen andern Schriften hinterließ er Memoiren, die W. Hazlitt herausgab (Lond. 1816, 3 Bde.; gekürzt 1852).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 473.
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