Hyänenhund

[685] Hyänenhund (Steppenhund, gemalter Hund, Canis [Lycaon] pictus Desm.), Raubtier[685] aus der Familie der Hunde (Canidae), besitzt hyänenartigen Habitus, aber das Gebiß des Hundes, eine abgestutzte Schnauze, große, ovale, aufrechte, fast nackte Ohren, mäßig hohe Beine, vorn und hinten vier Zehen und einen bis zur Ferse reichenden, nicht sehr buschigen Schwanz. Der H. wird 1 m lang, mit 40 cm langem Schwanz und ist weiß, schwarz und ockergelb gezeichnet. Er findet sich über einen großen Teil Afrikas verbreitet, jagt gewöhnlich in Meuten von 30–40 Stück, besonders Antilopen, und richtet auch in Schafherden großen Schaden an, da er viel mehr mordet, als er verzehren kann; er soll auch den Menschen anfallen. Er verbreitet einen äußerst unangenehmen Geruch, ist aber klüger, munterer und leichter beweglich als die Hyäne, erscheint dagegen bei der gemordeten Beute äußerst freßwütig, blutdürstig und unreinlich. Er frißt namentlich die Eingeweide und läßt das Muskelfleisch liegen. Das Weibchen wirft in selbstgegrabenen Höhlen bis zehn Junge, verläßt sie aber in Gefahr. Gefangene Hyänenhunde sind schwer zähmbar.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 685-686.
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