Hydratationswärme

[689] Hydratationswärme, die Wärme, die beim Lösen fester, flüssiger oder gasförmiger Körper infolge der Bildung von Hydraten frei wird. Salze, die keine Hydrate bilden, lösen sich in Wasser nahezu ausnahmslos unter Bindung von Wärme. Die Spaltung einer geschlossenen Masse eines festen Körpers bei der Lösung ist mit negativer Wärmetönung verbunden, und die positive Wärmetönung beim Lösen von Salzen, die Hydrate bilden, deutet eben auf diesen Prozeß hin. Dabei wird nicht für jedes Molekül Wasser, das von einem Salz zur Hydratbildung gebunden wird, gleichviel Wärme entwickelt. Beim Natriumkarbonat z. B. werden bei der Bindung des ersten Moleküls 3382 Wärmeeinheiten entwickelt, für das zweite Molekül 2234, für das dritte bis achte je 2190, für das neunte und zehnte 1764 Wärmeeinheiten. Bei andern Salzen liegen die Verhältnisse wieder anders.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 689.
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