Irisierende Wolken

[13] Irisierende Wolken (Perlmutterwolken), Wolken, die an den Rändern oder auf ihrer Unterseite die Regenbogenfarben (meist aber nur Smaragdgrün und Rosarot) zeigen. Die Farben treten in saumartigen Bändern oder größern Flecken auf. Alle Wolkenarten (außer Nimbus) können irisieren und zwar am häufigsten in 10° Abstand von der Sonne, doch scheint es zwei Gruppen zu geben: sehr hohe (ca. 100 km) und niedrige, in den gewöhnlichen Höhen schwebende Wolken. Meist währt das Irisieren nur einige (unter 5) Minuten, weil die Wolken sich bald von der Sonne zu weit entfernen. Gewöhnlich gelten i. W. als Vorboten von Wetterumschlägen. Ihre Ursache ist noch etwas fraglich, doch wird meist angenommen, daß es sich um eine Beugung des Lichtes an flachen hexagonalen Prismen oder stark deformierten Tropfen handelt. Vgl. Kaßner, Irisierende Wolken (in Eders »Photographischem Jahrbuch« für 1900, Halle 1901), mit Literaturnachweis.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 13.
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