Jātropha

[206] Jātropha J. Hüll. (Brechnuß, Purgiernuß, Drüsenstrauch), Gattung der Euphorbiazeen, Bäume, Sträucher oder Kräuter mit abwechselnden, gestielten, ganzen oder fingerförmig gelappten oder geteilten Blättern, monözischen Blüten in meist trugdoldig rispigen Blütenständen und dreiknöpfiger Kapsel. Etwa 70 tropische Arten, vorzugsweise in Amerika. J. Curcas L. (Curcas purgans Endl., schwarze Brechnuß, großer Purgiernußbaum), im tropischen Amerika weit verbreitet und in allen tropischen Ländern, besonders auf den Kapverdischen Inseln kultiviert, enthält in allen Teilen einen ätzend scharfen Milchsaft. Die etwa 2 cm langen, den Rizinussamen ähnlichen Samen (großer Rizinussame, Pulgueranuß) schmecken mandelartig, dann brennend scharf und wirken höchst drastisch abführend und brechenerregend. Das in ihnen enthaltene Öl (Höllen-, Cicin-, Curcasöl) hat dieselbe Wirkung und wurde früher medizinisch benutzt. Jetzt dient es als Brenn- und Schmieröl. J. multifida L., in den Tropen, vielfach kultiviert, liefert die Purgiernüsse, von denen das Oleum Pinhoen stammt. Über J. Manihot L. s. Manihot.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 206.
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