Jacobīni

[126] Jacobīni, Ludovico, Kardinal, geb. 6. Jan. 1832 in Genzano, gest. 28. Febr. 1887 in Rom, Neffe des gleichnamigen langjährigen päpstlichen Ministers für öffentliche Arbeiten, erzogen in Rom, wurde von Pius IX. zum Sekretär der Kongregation der orientalischen Riten, 1870 aber zum Unterstaatssekretär ernannt und 1874 als Nunzius an den Wiener Hof gesandt, nachdem er die Würde eines Erzbischofs von Thessalonich in partibus erhalten hatte. Seiner Geschicklichkeit war es großenteils zu verdanken, daß in Österreich trotz der neuen Kirchengesetze ein Konflikt zwischen dem Staat und der Kirche vermieden wurde. Deshalb beauftragte ihn Leo XIII. mit der Führung der Ausgleichsverhandlungen mit der preußischen Regierung, die jedoch 1880 an den weitgehenden Forderungen der Kurie scheiterten. Am 19. Sept. 1879 wurde I. zum Kardinalpriester und 16. Dez. 1880 zum Staatssekretär der päpstlichen Kurie ernannt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 126.
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