Jaucheverteiler

[206] Jaucheverteiler (Jauchekarren, Jauchewagen), Wagen mit Fässern oder Kasten mit einer Verteilvorrichtung, die ein gleichmäßiges und regelbares Ausbreiten des Düngers auf eine bestimmte Breite gestattet, von Unebenheiten des Bodens, von Wind und Wetter möglichst unabhängig ist und Verstopfungen ausschließt. Die einfachste, aber unvollkommene Vorrichtung besteht aus einem unter der Austrittsöffnung schräg aufgehängten, mit strahlenförmig gestellten Leisten besetzten Verteilbrett, das auch wohl gleichzeitig mit einem Auslaßventil abwechselnd vom Fahrrad aus gehoben und gesenkt wird. Am häufigsten benutzt man Zungen- oder Nasenverteiler, bei denen der aus dem Faß austretende Jauche strahl auf eine ebene oder auf eine keilförmig gestaltete Fläche trifft und sich dabei auf die gewünschte Entfernung ausbreitet. Da der Druck des austretenden Strahls sich mit dem Leeren des Fasses verringert und infolgedessen auch die Austrittsmenge und die bestreute Breite abnimmt, fördert man zweckmäßig die Jauche durch eine von einem Fahrrad aus angetriebene Pumpe aus dem Faß, um den Druck gleichmäßiger zu erhalten. Der Verschluß des Fasses geschieht wegen der Frostgefahr am besten durch ein mit Gummidichtung ausgestattetes Ventil, das fest auf den Sitz ausgepreßt und dadurch trotz etwaiger dazwischen sitzender Unreinigkeiten abgedichtet werden kann, oder durch einen Drehschieber, der zuweilen mit der Prallfläche verbunden ist.[206]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 206-207.
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