Jekaterinoslaw [2]

[219] Jekaterinoslaw, Hauptstadt des gleichnamigen russ. Gouvernements (s. oben), am Dnjepr oberhalb der Stromschnellen und an der Jekaterinenbahn, hat 6 griechisch-katholische, eine lutherische, eine römisch-kath. Kirche, 12 jüdische und eine karanische Synagoge, ein geistliches Seminar, eine höhere Berg schule, 2 Gymnasien, eine Realschule, eine öffentliche Bibliothek, ein Denkmal der Kaiserin Katharina II. (bei der Kathedrale), einen schönen Park, ein Theater, Filialen der kaiserlichen und mehrerer Privatbanken, eine elektrische Straßenbahn und (1897) 135,552 Einw. J. ist seit etwa 1895 das Zentrum der zahlreichen belgisch-französischen Industrieunternehmungen im Süden Rußlands geworden und seine wirtschaftliche Bedeutung außerordentlich gestiegen. Sein Wachstum wird mit demjenigen amerikanischer Städte verglichen. Neben mehreren großen Hüttenwerken und Maschinenfabriken gibt es zahlreiche Mühlen, Tabakfabriken, Brauereien. J. ist Sitz eines deutschen Vizekonsuls. Es wurde 1787 als Sommerresidenz der Kaiserin Katharina II. von Potemkin gegründet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 219.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: