Johannesburg

[284] Johannesburg, Bergwerksstadt in der brit. Transvaalkolonie, unter 26°10' südl. Br. und 28° östl. L., 100 km südlich von Pretoria, am Südabhang der Witwaters-Randberge, 1700 m ü. M., durch Eisenbahn mit der 1620 km entfernten Kapstadt verbunden, erst 1886 infolge von Goldentdeckungen entstanden, zählte 1896 einschließlich der Vorstädte Marschalswijk, Doomfontein, Natalwijk, Jeppeswijk, Fordsburg, Branfontein und Boysenswijk 102,078 Einw. (79,315 männliche, 22,763 weibliche), davon sind 50,907 Weiße, 952 Malaien, 4807 Kulis und Chinesen, 42,533 Kaffern und 2879 Mischlinge. Das britische Element ist mit 67 Proz. unter der weißen Bevölkerung vorherrschend; von der Gesamtbevölkerung sind 93 Proz. Zugewanderte. 12,748 Personen waren im Bergbau, 11,988 im Handel und Verkehr, 32,439 in andern Industriezweigen und nur 1884 in der Landwirtschaft tätig. Die Stadt ist sehr regelmäßig angelegt, hat breite Straßen, mehrere große Plätze, große Börse, Regierungsgebäude und zahlreiche andre stattliche Bauten, ist Knotenpunkt eines Eisenbahnnetzes und auch mit den Kohlengruben von Boksburg durch eine Dampfstraßenbahn verbunden. Das in den Gruben des Witwatersrandes (Robinson, Langlaagte Estate, New Primrose, Crown Reef u. a.) gewonnene Gold betrug bis 1896: 278,813 kg im Werte von 652,594,000 Mk., so daß von der Goldproduktion der ganzen Welt auf J. mehr als ein Sechstel kommt. J. ist Sitz eines deutschen Vizekonsuls.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 284.
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