Kantillen

[578] Kantillen (spr. -tilljen, franz. Cannetilles, auch Bouillon), ein zu Borten, Quasten, Epauletten etc. und Stickereien verwendetes Fabrikat aus seinem, schraubenartig zu einem Röhrchen gewundenem echten, unechten, runden oder geplätteten Gold- oder Silberdraht. Jener liefert die matten K., der geplättete Draht (Lahn) die Glanzkantillen. Dieser Draht wird schraubenartig auf eine Nadel gewickelt, die durch ein gewöhnliches Spulrad in schnelle Umdrehung versetzt wird, wobei die fertige Kantille sich von der Nadel herunterschiebt und in beliebiger Länge erzeugt werden kann. Die Stärke der Nadel richtet sich nach dem Zweck, zu dem die K. bestimmt sind. Ist die Nadel kantig, so kräuseln sich die K. (krause K., Krausbouillon).

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 578.
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