Karbŏnsäuren

[618] Karbŏnsäuren, organische Säuren, welche die Karboxylgruppe COOH enthalten. Diese Gruppe vereinigt sich mit Wasserstoff zu Ameisensäure und mit einwertigen Radikalen zu zahlreichen Monokarbonsäuren (z. B. Essigsäure oder Methylkarbonsäure CH3.COOH, Propionsäure oder Äthylkarbonsäure C2H5.COOH). Mit zweiwertigen Radikalen verbinden sich zwei Karboxylgruppen [Methylenkarbonsäure oder Malonsäure CH2(COOH)2, Äthylenkarbonsäure oder Bernsteinsäure C2H4(COOH)2] zu Dikarbonsäuren, zu denen auch die Oxalsäure COOH.COOH gehört, mit dreiwertigen Radikalen verbinden sich drei Karboxylgruppen zu Trikarbonsäuren [Akonitsäure C3H3(COOH)3] etc. Die K. sind meist starke Säuren und bilden beständige Salze und Äther. Sie entstehen ganz allgemein bei der Oxydation organischer Verbindungen, der Kohlenwasserstoffe, Alkohole, Aldehyde etc. Da der Wasserstoff in der Karboxylgruppe durch Metalle vertretbar ist, so bedingt die Anzahl der im Molekül einer Säure enthaltenen Karboxylgruppen die Basizität der Säure.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 618.
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