Kardinalpunkte

[621] Kardinalpunkte, die Hauptgegenden des Horizonts oder die vier Punkte, in denen der Horizont vom Meridian und vom Äquator durchschnitten wird, der Süd- und Nord-, Ost- und Westpunkt; dann soviel wie Hauptpunkte, um die sich alles dreht. – K. eines optischen Systems heißen drei Punktpaare, die Knotenpunkte, Hauptpunkte und (Haupt-) Brennpunkte, durch die das optische System derart bestimmt ist, daß es sich hinsichtlich der Wirkung durch ein beliebiges andres mit denselben Kardinalpunkten ersetzen läßt. Die Knotenpunkte sind nach Listing dadurch charakterisiert, daß die Verbindungslinien des ersten mit dem leuchtenden Punkt und des zweiten mit dem Bildpunkt einander parallel sind. Bei einer einfachen symmetrischen Linse fallen sie mit deren Mittelpunkt zusammen. Gleiches gilt für die Hauptpunkte, unter denen man nach Gauß zwei konjugierte Punkte auf der Achse versteht, in denen Objekt und Bild gleich groß und gleich gerichtet sind. Vgl. Linse (Optik).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 621.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika