Kasematte

[714] Kasematte (ital. casa matta, »gedecktes Haus«, nach andern v. span. casa, Haus, und matar, töten, daher der alle Name »Mordkeller«), bombensicher überwölbter Raum in Festungswerken. Kasematten, jetzt meist Hohlbauten genannt, braucht man in Festungen: 1) zur Unterbringung und Verpflegung, wie bombensichere Kasernen (Wohnkasematten, in größerm Umfang vereinigt Kasemattenkorps), Bereitschaftsräume für Abteilungen, die zum schnellen Besetzen der Feuerlinie bereit gehalten werden, und für Wachen (Wachtkasematten), und Untertreteräume, die nur vorübergehenden Schutz gegen Feuer gewähren; 2) artilleristische Hohlräume, und zwar Munitionsräume für Geschosse, Kartuschen, Pulver und Zündungen, Munitionsdepots, Artilleriematerialienräume, Ladesysteme (s. d.) und Munitionsarbeitsräume (s. d.); 3) für Verkehr (Hohlgänge) und Toranlagen. Je nach der Lage spricht man von Saillant-, Kehl-, Flankenkasematten etc. Die zur Bestreichung des Grabens angelegten Kasematten heißen Grabenwehren. Vgl. die Artikel »Festung, Blockhaus, Defensionskasematte, Panzerungen«. – Auf Kriegsschiffen heißt K. ein geschlossener, mit Seitenpanzer rings umgebener Raum im Batteriedeck (s. Deck) zur Ausstellung von Geschützen. Um jedes Geschütz und seine Mannschaft möglichst zu schützen, bringt man neuerdings in der K. noch gepanzerte[714] Querwände (Traversen) an oder baut überhaupt Einzelkasematten, die nur je ein Geschütz aufnehmen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 714-715.
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