Katschīnas

[755] Katschīnas, bei den Pueblos und andern Indianerstämmen Nordamerikas übernatürliche, den großen Gottheiten untergeordnete Wesen, die in den Festaufzügen und Tänzen durch maskierte Menschen (genannt K., weibliche: Katschinamanas) oder Holzpuppen dargestellt werden. Auch die Tänze und Feste werden K. genannt und in kleine, alljährlich zur bestimmten Zeit wiederkehrende, und große K. geteilt, die nur bei Dürre und andern Notständen gefeiert werden. Die meisten K. feiern den Kampf der Sonne gegen feindliche, den Regen zurückhaltende Dämonen, einige (Schlangenfeste der Tusayan) haben die Sage von der alten Schlangenbrüderschaft des Stammes zum Inhalt. Vgl. Fewkes im XVI. Annual Report of the Bureau of Ethnology, 1893/94 (Washingt.); »Globus« 1897, Nr. 24.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 755.
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