Ketōnsäuren

[865] Ketōnsäuren, organische Verbindungen, die neben der Karboxylgruppe COOH auch die Karbonylgruppe CO enthalten und daher nicht nur Salze und Ester bilden, sondern auch mit Natriumbisulfit, Hydroxylamin und Phenylhydrazin Verbindungen eingehen. Je nach der Stellung der CO- zur COOH-Gruppe unterscheidet man α-, β- und γ K. Die α- und γ K. sind auch im freien Zustand ziemlich beständig, die βK. nur als Ester. Man benennt die K. gewöhnlich nach den Fettsäuren, als deren Säureradikalsubstitutionsprodukte sie angesehen werden können (Acetylameisensäure CH3.CO.COOH, Acetessigsäure CH3.CO.CH2.COOH), oder man bezeichnet sie als Ketosubstitutionsprodukte der Fettsäuren oder als Oxofettsäuren (α Ketopropionsäure oder α Oxopropionsäure CH3.CO.COOH). Auch werden die Namen gebildet durch Anhängung des Wortes Säure an den Namen der Ketone, als deren Oxydationsprodukte die K. angesehen werden können (Propanonsäure CH3.CO.COOH).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 865.
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