Khitan

[876] Khitan (Kidani, Kathai), Tungusenstamm, waren unter Yě lü Apaochi (Apaokhi, gest. 926) über den Amur und Liao bis an die Nordostgrenze Chinas vorgedrungen und gründeten 907 in Schansi ein Reich, dessen Fürst unter dem Namen Tai Tsu 916 die Liao-Dynastie (unter diesem Namen offiziell seit 937) stiftete, die bis 1125 das Gebiet vom Amur bis nach Nordischili, vom Golfe von Liaotung bis an die Wüste Gobi beherrschte. Die Chinesen bedrängend, wurden sie selbst durch die Kin (s. d.) gestürzt, rächten sich aber dadurch, daß sie von 1211 an den die Kin bedrängenden Mongolen nach Kräften die Wege ebneten. Ein Zweig, der westwärts geflohen war, gründete kurz nach 1125 in Mittelasien unter Yiě lü Ta shi das Reich der Kara Khitai (schwarzen K.) oder die Dynastie der westlichen Liao, die ihrerseits wieder durch den Naiman-Mongolen Kuschlek 1201 vernichtet wurde; s. Johannes der Priester, und China, S. 49. Vgl. Helmolt, Weltgeschichte, Bd. 2 (Leipz. 1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 876.
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