Kieselwasserstoff

[897] Kieselwasserstoff (Siliciumwasserstoff) SiH4 entsteht (gemischt mit Wasserstoff) bei Zersetzung einer Legierung von Silicium und Magnesium mit verdünnter Salzsäure, in reinem Zustand bei Zersetzung von Siliciumtriäthylhydrür Si(C2H5)3H mit Natrium. K. ist ein farbloses Gas, das sich an der Luft von selbst entzündet und zu Kieselsäureanhydrid SiO2 und Wasser verbrennt. Vollkommen reiner K. entzündet sich nur bei gelinder Erwärmung. Mit Sauerstoff gemischt, explodiert er unter Feuererscheinung. Bei -41° wird K. unter einem Druck von 50 Atmosphären flüssig. Der kritische Punkt liegt bei 0°. Im glühenden Rohre zersetzt ek sich unter Abscheidung von braunem Silicium, auch erscheint solches auf einer kalten Porzellanschale, die man in die Flamme des Kieselwasserstoffs hält, er ist unlöslich in Wasser und Säuren, löslich in Kalilauge, entzündet sich in Chlor und reduziert mehrere Metallösungen. Mit Phosphorchlorid bildet K. Siliciumchloroform.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 897.
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