Kleister

[128] Kleister (Buchbinderkleister), Klebmittel für Buchbinderarbeiten, wird aus Weizenstärke dargestellt, indem man sie mit etwas kaltem Wasser zu einem Brei anrührt und diesen unter starkem Umrühren in dünnem Strahl in heißes Wasser gießt, bis der K. die gehörige Konsistenz angenommen hat. Kochen darf man K. nicht, weil er dann nach dem Trocknen leicht abspringt. Reiner K. wird kalt verarbeitet oder, wenn man ihn, um seine Klebkraft zu erhöhen, mit etwas Leimwasser vermischt, lauwarm. Für gröbere Arbeiten bereitet man K. aus Roggenmehl. Mischt man heißen K. aus 1 Teil Stärke oder Mehl mit 0,5 Teilen Terpentin, so haftet er besser, widersteht der Nässe und eignet sich besonders zum Aufkleben von neuen Tapeten auf alte. Um K. haltbarer zu machen, löst man in dem Wasser, mit dem man 16 Teile Stärke brüht, 1 Teil Alaun oder ein wenig Salizylsäure Um Insekten von den mit K. gearbeiteten Sachen abzuhalten, kocht man das Wasser mit etwas Aloe, Wermut oder Koloquinten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 128.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika