Kobaltchlorür

[202] Kobaltchlorür (Kobaltochlorid, Chlorkobalt) CoCl2 entsteht beim Lösen von Kobaltoxyd oder Kobaltoxydul in Salzsäure; die rosenrote Lösung gibt beim Verdampfen dunkelrote luftbeständige Kristalle mit 6 Molekülen Kristallwasser und beim Verdampfen zur Trockne wasserfreies blaues K. Dies sublimiert beim Erhitzen in Chlor in blauen Kristallschuppen, die auch bei Einwirkung von Chlor auf Kobalt entstehen. Sie ziehen an der Luft langsam Wasser an, werden rot und lösen sich dann leicht in Wasser und Alkohol. Die rote Lösung wird durch konzentrierte Salzsäure, auch beim Erhitzen, blau, beim Erkalten wieder rot. Mit verdünnter Lösung geschriebene Züge sind nach dem Trocknen unsichtbar, treten beim Erwärmen blau hervor, weil das wasserfreie Salz viel intensiver gefärbt ist als das wasserhaltige, und verschwinden wieder beim Erkalten. Hierauf gründet sich die Benutzung von K. zu sympathetischer Tinte und zu den sogen. Barometerblumen (s. d.). Enthält K. etwas Nickelchlorür, so erscheint das wasserfreie Salz grün. K. resultiert sehr allgemein bei der Verarbeitung der Kobalterze und bildet insofern den Ausgangspunkt für die Gewinnung der übrigen Kobaltpräparate.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 202.
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