Koppel [2]

[470] Koppel (lat. Copula), in der Orgel eine Vorrichtung, die ermöglicht, durch das Spiel auf einer Klaviatur die Tasten einer oder mehrerer andrer mit herabzudrücken, so daß auch die zu diesen gehörigen Pfeifen mit ertönen. Man unterscheidet Manualkoppeln und Pedalkoppeln. Jene verbinden mehrere Manuale derart, daß mittels des Hauptmanuals ein oder zwei Nebenmanuale mitgespielt werden können; doch werden bei größern Orgeln auch die Nebenmanuale untereinander verkoppelt. Die Pedalkoppel ist entweder ebenso konstruiert (Anhängekoppel), oder sie wirkt direkt auf besondere Ventile in den Kanzellen der zum Hauptmanual gehörigen Windladen, ohne die Tasten des letztern mit herabzudrücken. Die Oktavkoppel verbindet mit jeder Taste die zur Ober- und Unteroktave oder zu beiden gehörigen Töne (in letzterm Falle Doppeloktavkoppel); der Effekt ist der eines sehr vollgriffigen Spiels.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 470.
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