Koprolithen

[472] Koprolithen (griech., Kotsteine), Exkremente vorweltlicher Tiere, namentlich von Sauriern und Fischen, die als rundliche braune Massen besonders in den sogen. Kloakenschichten (Bone-beds, z. B. der rätischen Formation) und in den sogen. Knochenhöhlen vorkommen. Sie geben Aufschluß über die Lebensweise und Nahrung der Tiere; so kennzeichnen die K. der Ichthyosaurier (s. Tafel »Juraformation III«, Fig. 4) nach ihren Bestandtteilen diese als gefräßige Raubtiere, die sich von Fischen, Reptilien und Tintenfischen nährten, während die Spiralfurchen dieser K. auf eine Falte des Dickdarms hinweisen, wie sie bei dem Hai und Stör der Jetztwelt zu beobachten ist. Die meisten K. enthalten etwa 50–75 Proz. Calciumphosphat und bis 5 Proz. Magnesiumphosphat, neben Calciumkarbonat, Schwefel, Eisen und Spuren von Kali, Chlor, Ammoniak und organischer Substanz. Sie werden vielfach als Dungmittel verwendet, aber nicht in dem Maße wie Phosphorit, dessen Knollen nur fälschlich K. genannt werden, und Guano, den man in gewisser Weise mit den K. vergleichen kann.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 472.
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