Kreuzbein

[647] Kreuzbein (heiliges Bein, Os sacrum), derjenige Teil der Wirbelsäule, mit dem sich die Darmbeine verbinden. Beim Menschen besteht es aus fünf verschmolzenen, aber noch deutlich erkennbaren Wirbeln, von denen die beiden ersten in enger Beziehung zu den Darmbeinen stehen und daher echte Kreuzbeinwirbel (Sakralwirbel), die drei übrigen eigentlich Schwanzwirbel sind. Bei den Zahnarmen unter den Säugetieren sind 8, bei den Vögeln bis zu 23 Wirbel, und zwar sowohl Brust-als auch Lenden- und Schwanzwirbel zum K. vereinigt; bei andern Säugetieren, bei Amphibien und Reptilien existiert häufig nur ein einziger Kreuzbeinwirbel. Beim Menschen fehlt am fünften Wirbel des Kreuzbeins der dorsale Bogen, mithin liegt dort das Rückenmark nicht in Knochen eingeschlossen. Die Vorderfläche des obern Kreuzbeinendes ragt als Vorberg (promontorium) in die Beckenhöhle hinein. S. die Tafeln »Skelett I«, Fig. 1–4, und »Bänder des Menschen«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 647.
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