Kyklōpen

[901] Kyklōpen, bei Hesiod die riesigen, einäugigen Söhne des Uranos und der Gäa: Arges, Steropes und Brontes. Von Uranos in den Tartaros geworfen, verhalfen sie dem Kronos zur Herrschaft; dieser kerkerte sie wieder ein, bis Zeus sie befreite, dem sie die Blitze schmiedeten. Apollon tötete sie, als [901] Zeus seinen Sohn Asklepios mit dem Blitz erschlug. Bei Homer sind die K., ebenfalls einäugige Riesen, Söhne des Poseidon, ohne Gesetz und Sitte, nur von Viehzucht lebend. Repräsentant ist der aus der Odyssee bekannte Polyphem (s. d.). Spätere Sage macht sie zu Gehilfen des Hephästos, die im Innern des Ätna oder der vulkanischen Liparischen Inseln dem Zeus Blitze und Göttern und Heroen Waffen schmieden. Eine andre Art sind die sieben aus Lykien in den Peloponnes eingewanderten K. mit Händen auch am Bauche, denen man die gewaltigen, aus unbehauenen, meist polygonen Steinen errichteten kyklopischen Mauern, besonders von Tiryns und Mykene, zuschrieb (s. Tafel »Architektur III«, Fig. 1 u. 3).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 901-902.
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