Laïs [2]

[61] Laïs, Name zweier wegen ihrer Schönheit bewunderten griechischen Hetären, von denen die ältere, aus Korinth, zur Zeit des Peloponnesischen Krieges lebte und die Vornehmsten und Reichsten des Staates, sogar Philosophen, wie Aristippos und den Kyniker Diogenes, bezaubert haben soll. Die jüngere L., Tochter der Timandra, der Genossin des Alkibiades, geb. 422 v. Chr. in Hykkara auf Sizilien, kam in einem Alter von sieben Jahren nach Korinth, der Sage nach als Kriegsgefangene, und soll von dem Maler Apelles zur Hetäre ausgebildet, aber in Thessalien von neidischen und eifersüchtigen Frauen in einem Heiligtum der Aphrodite gesteinigt worden sein. Bei beiden ist das wirklich Historische von dem Anekdotenhaften nicht zu scheiden. Vgl. Jacobs, L., die Ältere und die Jüngere (in den »Vermischten Schriften«, Bd. 4, Leipz. 1830). Als ideale Schönheit stellte sie Wieland im »Aristipp« dar.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 61.
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