La Lumĭa

[66] La Lumĭa, Isidoro, ital. Geschichtschreiber, geb. 1. Nov. 1823 in Palermo, gest. daselbst 28. Aug. 1879, studierte die Rechte und befaßte sich frühzeitig mit Literatur und Politik. Als Rechtsanwalt veröffentlichte er 1844 den ersten Versuch zur Geschichte Siziliens: »I Luna e i Perollo«. In der Revolution von 1848 und 1849 spielte er eine hervorragende Rolle und entwarf mit Bonaccorsi eine historische Denkschrift: »Über die politischen Rechte Siziliens«, die zu Anfang 1849 in französischer Sprache in Paris erschien. Auch die Revolution von 1860 zählte ihn zu ihren Führern; er rechtfertigte sie in der Broschüre »La restaurazione borbonica et la rivoluzione del 1860 in Sicilia« (Palermo 1860). 1864 wurde er Direktor der Staatsarchive in Palermo. Aufsätze zur sizilischen Geschichte, welche die Zustände der Insel im 12. Jahrh., das Völkergemisch, das Aufblühen einer neuen Sprache und Kultur lebendig und auf Grund gelehrter Studien schilderten, sind in seinen »Studii di storia siciliana« (Palermo 1870, 2 Bde.) enthalten. Auch begann er eine Urkundenpublikation (»Documenti degli archivi siciliani«, Bd. 1, 1868) und schrieb noch unter anderm: »La Sicilia sotto Carlo V imperatore« (Palermo 1862); »I Romani e le guerre servili in Sicilia« (Turin 1874) und »La Sicilia sotto Vittorio Amedeo di Savoia« (Flor. 1875; 2. Aufl., Livorno 1877); »Palermo, il suo passato, il suo presente, i suoi monumenti« (Palermo 1891). Gesammelt erschienen seine »Storie siciliane« (Palermo 1883–84, 4 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 66.
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