Lauterbrunnen

[259] Lauterbrunnen, Dorf im schweizer. Kanton Bern, Bezirk Interlaken, zu beiden Seiten der Weißen Lütschine und am Fuße der Jungfrau, 800 m ü. M., Endstation der Eisenbahn Interlaken-L., der Zahnradbahn L.-Wengernalp-Grindelwald und der Drahtseilbahn nach Mürren, mit Alpwirtschaft, Spitzenklöppelei, bedeutender Fremdenindustrie und (1900) (als Gemeinde) 2545 fast nur evang. Einwohnern. Das Lauterbrunner Tal wird von steilen, oft 300–500 m hohen Kalkfelswänden eingeschlossen, ist ungefähr 20 km lang, aber nur 1 km breit. Es führt seinen Namen von über 20 Wasserfällen. Beim Dorf L. stürzt der 264m hohe Staubbach herab, dessen Wassermasse an der hohen Felswand in einen leichten, schleierartigen Regen zerstiebt; weiter aufwärts auf der entgegengesetzten Talseite der imposante Trümmelbach und oberhalb Trachsellauenen, in wildschöner Umgebung, der Schmadribach. Zur Gemeinde L. gehören auch die Luftkurorte Mürren und Wengen (s. d.). Von L. wird durch das Rothtal hin die Jungfrau bestiegen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 259.
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