Leberreime

[297] Leberreime, zweizeilige Scherzgedichte, die bei Tisch (ursprünglich beim Vorlegen der Hechtleber) improvisiert zu werden pflegen, und von denen die erste Zeile stets mit den Worten anfängt: »Die Leber ist von einem Hecht und nicht von einem-« etc., worauf ein Tier genannt wird, auf dessen Namen die folgende Zeile reimen muß. Die ältesten Sammlungen von Leberreimen stammen aus dem Anfang des 17. Jahrh. 1605 veröffentlichte J. Sommer (Huldrich Therander) 500 L. als »Hepatologia hieroglyphica rhytlnnica«; später hat auch Grehlinger L. gedichtet. Vgl. L. H. Fischerin der Einleitung zu seiner Ausgabe von J. L. Frisch' »Schulspiel von der Unsauberkeit der falschen Dicht- und Reimkunst« (Berl. 1890).

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 297.
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