Frisch

[156] Frisch, Johann Leonhard, Lexikograph und Sprachforscher, geb. 19. März 1666 zu Sulzbach in der Oberpfalz, gest. 21. März 1743, studierte zu Altdorf, Jena und Straßburg (1683–88) Theologie und ließ sich nach jahrelangem unsteten Wanderleben in und außer Deutschland 1698 bleibend in Berlin nieder, wo er zuerst die Stelle eines Subrektors, später (1708) eines Konrektors, endlich (1726) eines Rektors am Gymnasium zum Grauen Kloster erhielt. Als Sprachkenner wie als Ornitholog gefeiert, war er seit 1706 Mitglied der königlichen Sozietät der Wissenschaften und seit 1731 Direktor der historisch philologisch-deutschen Klasse derselben. Sein Hauptwerk ist sein »Teutsch-Lateinisches Wörterbuch« (Berl. 1741, 2 Bde.), »das erste gelehrte Wörterbuch, da es nicht, wie die vorhergehenden, aus der Mundart einer bestimmten Gegend gesammelt und wiederum nach geschrieben ist, sondern mit weiter Umsicht fern liegende Urkunden, Chroniken und Gedichte zu Rate zieht, gründliche, besonnene Wortableitungen aufstellt« (I. Grimm). Ferner schrieb er: »Beschreibung von allerlei Insekten in Teutschland« (Berl. 1720–38, 13 Tle.); »Vorstellung der Vögel Teutschlands« (das. 1743–63, von seinen Söhnen vollendet).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 156.
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