Oberpfalz

[869] Oberpfalz, Regierungsbezirk des Königreichs Bayern, grenzt im N. an Oberfranken, im W. an Ober- und Mittelfranken, im S. an Ober- und Niederbayern, im Osten an Niederbayern und Böhmen, besteht aus der alten Oberpfalz (1623 von Bayern erworben), der ehemals freien Reichsstadt Regensburg, dem Bistum Regensburg und Teilen des alten Herzogtums Bayern und des Herzogtums Neuburg, dem Fürstentum Sulzbach etc. und hat einen Flächeninhalt von 9652 qkm (175,30 QM.) mit (1905) 573,476 Einw. (59 auf 1 qkm), darunter (1900) 506,618 Katholiken, 45,406 Evangelische und 1472 Juden. Den Norden und Osten durchziehen Teile des Fichtelgebirges, des Böhmer- und Bayrischen Waldes, den Westen die östliche Abdachung des Fränkischen Jura. Der Hauptfluß der O. ist die Donau, der hier der Regen, die den Regierungsbezirk in seiner ganzen Ausdehnung von N. nach S. durchströmende Nab (mit Pfreimt, Schwarzach und Vils) und die Laber zufließen. Der besonders im Nabgebiet und an der Donau fruchtbare Boden liefert reichen Ertrag, vornehmlich an Weizen und Gerste; bedeutend ist auch der Hopfenbau. Die Viehzucht, begünstigt durch ausgedehnte Wiesenflächen, steht besonders im N. auf einer hohen Stufe. Der Bergbau liefert Eisenerze, Rötel, Ocker etc. Die Industrie ist mit Ausnahme von Eisenwerken nicht von Belang und umfaßt nur noch Glasfabrikation, Spiegelschleiferei, Bierbrauerei, Pottaschesiederei etc. Handel und Gewerbe werden durch eine Handels- und Gewerbekammer (Regensburg) mit 2 Bezirksgremien unterstützt. O. wird in drei unmittelbare Städte (Regensburg, Neumarkt und Amberg) und 19 Bezirksämter eingeteilt. Hauptstadt ist Regensburg.

Tabelle

Über die fünf Reichstagswahlbezirke der O. s. die Karte »Reichstagswahlen«. Vgl. »Verhandlungen des Historischen [869] Vereins für O. und Regensburg« (Regensb., seit 1845); Högl, Die Bekehrung der O. durch Kurfürst Maximilian I. (das. 1903, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 869-870.
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