Mittelfranken

[918] Mittelfranken, Regierungsbezirk des Königreichs Bayern (s. Karte »Bayern, nördlicher Teil«), wird begrenzt im N. von Oberfranken, im O. von der Oberpfalz, im S. von Oberbayern und Schwaben, im W. von Württemberg und Unterfranken, besteht aus Teilen der Markgrafschaften Ansbach und Bayreuth, aus mehreren ehemaligen Reichsstädten (Nürnberg etc.), dem Bistum Eichstätt etc., umfaßt 7583 qkm (137,72 QM.) und hat (1900) 815,895 Einw., darunter 592,198 Evangelische, 206,193 Katholiken und 13,111 Juden. Den Westen durchziehen die Frankenhöhe und der Steigerwald, den Süden und Osten der Fränkische Jura. Die wichtigsten Flüsse sind die zum Main gehende Regnitz mit der Pegnitz und die zur Donau fließende Altmühl. Der beide Flüsse begleitende und verbindende Ludwigs- oder Donau-Mainkanal berührt den Regierungsbezirk nur im nordöstlichsten Teil. M. gehört zu den fruchtbarsten Gegenden Bayerns; die Viehzucht ist vortrefflich, der Ackerbau steht auf einer hohen Stufe, besonders in der Umgegend von Nürnberg; außer Getreide wird auch viel Tabak, Gemüse und Hopfen gebaut. Die Ausbeute an Mineralien beschränkt sich auf die Gewinnung lithographischer Steine im Jura. Die Industrie steht in den Städten, namentlich in Nürnberg und Fürth, in hoher Blüte, daher auch diese den Mittelpunkt des lebhaften Verkehrs und den Knotenpunkt der den Regierungsbezirk durchschneidenden zahlreichen Eisenbahnen bilden. Den Handel unterstützt eine Handels- und Gewerbekammer (Nürnberg) mit acht Bezirksgremien. In administrativer Hinsicht wird M. in neun unmittelbare Städte (Ansbach, Dinkelsbühl, Eichstätt, Erlangen, Fürth, Nürnberg, Rothenburg a. T., Schwabach und Weißenburg) und 16 Bezirksämter geteilt und hat Ansbach zur Hauptstadt. Die Bezirksämter sind:

Tabelle

Über die sechs Reichstagswahlkreise des Regierungsbezirks M. s. Karte »Reichstagswahlen«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 918.
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