Leichenfett

[360] Leichenfett (Fettwachs, Leichenwachs, Adipocire), fettartige Masse, entsteht beim Liegen von Leichnamen in feuchter Erde oder in nicht strömendem Wasser und zeigt nicht selten die Form der frühern Gewebsteile. Es bildet sich bisweilen auch in den Maceriertrögen der Anatomien und entsteht aus dem Körperfett, besonders dem Unterhautfettgewebe, aber auch aus Muskelsubstanz. Es besteht im wesentlichen aus Ammoniak-, Kali- und Kalkseife mit festen fetten Säuren (besonders Palmitinsäure) und schmilzt etwa bei derselben Temperatur wie diese. Es ist farblos, kristallinisch, löslich in Äther. Die Bildung von L. beginnt recht früh, zeigt sich aber in größerm Umfang unter Wasser erst nach 3–4, in feuchter Erde nach 6 Monaten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 360.
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