Palmitīnsäure

[343] Palmitīnsäure (Hexadezylsäure, Cetylsäure, Cetinsäure) C16H32O2 findet sich an Glyzerin gebunden als Palmitin in fast allen natürlichen Fetten neben Stearin und Olein, zum Teil frei in altem Palmöl, als Cetylester im Walrat und als Myricylester im Bienenwachs; sie entsteht beim Erhitzen des Cetylalkohols mit Natronkalk und beim Schmelzen der Oleinsäure mit Kalihydrat. Aus der Mischung mit Stearinsäure (s. d.), die zur Kerzenfabrikation fabrikmäßig dargestellt wird, kann man die P. durch partielle Fällung und Kristallisation rein darstellen. Sie bildet farb-, geruch- und geschmacklose, sich fettig anfühlende Kristalle, ist löslich in kochendem Alkohol und Äther, nicht in Wasser, reagiert sauer, schmilzt bei[343] 62°, siedet bei 278,5°, erstarrt in glänzenden Schuppen und ist bei vorsichtigem Erhitzen flüchtig. Von ihren Salzen sind die der Alkalien in Wasser löslich, werden aber durch viel Wasser zersetzt, indem sich saure Salze ausscheiden und basische gelöst bleiben; in Kochsalzlösung sind sie unlöslich. Die übrigen Salze sind unlöslich. Erstere sind Bestandteile der Seifen, palmitinsaures Blei findet sich im Bleipflaster.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 343-344.
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