Palmitinsäure

[584] Palmitinsäure (Cetylsäure, Äthalsäure), C32H31O3 + HO, eine Fettsäure, findet sich an Lipyloxyd gebunden, als Palmitin, im Palmöl u. in den meisten Fetten, mit Cetyloxyd verbunden im Wallrath, mit Myricyloxyd verbunden im Bienenwachs; frei findet sie sich in altem Palmöl. Sie wird dargestellt, indem man das Palmöl mit Kali verseift u. die entstandene Seife mit Salzsäure od. Weinsäure zersetzt. Die abgeschiedenen Fettsäuren werden in heißem Alkohol gelöst; aus der Lösung krystallisirt beim Erkalten die Säure aus; sie bildet in reinem Zustande weiße, büschelförmig vereinigte Nadeln, welche bei 62° schmelzen; sie läßt sich unzersetzt überdestilliren; durch längere Zeit fortgesetztes Schmelzen an der Luft geht sie in Palmitonsäure über. Die P. wird durch Chlor bei höherer Temperatur zersetzt, indem sich Salzsäure u. ein flüssiger, der Ölsäure ähnlicher Körper bildet. Die Alkalisalze der P. sind in Wasser löslich, u. diese Lösungen werden durch viel Wasser zerlegt, indem sich ein saures Salz bildet, Kochsalz fällt die palmitinsauren Alkalien aus ihren Lösungen. Palmitinsaures Äthyloxyd krystallisirt in Blättchen u. Nadeln, welche bei 24° schmelzen; palmitinsaurer Kalk gibt bei der trockenen Destillation farblose Blätter von Palmiton, C62H62O2. Das Amid der P., Palmitaldehyd, wird aus Cetylalkohol mit Chromsäure erhalten, es löst sich schwer in Alkohol, leicht in kochendem Äther, schmilzt bei 52°.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 584.
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