Lenartowicz

[402] Lenartowicz (spr. -tówitsch), Teofil, poln. Dichter, geb. 27. Febr. 1822 in Warschau, gest. 3. Febr. 1893 in Florenz, bildete sich meist durch Selbststudium, arbeitete eine Zeitlang als Praktikant beim Warschauer Landesgericht, ging aber 1848 ins Ausland, wo er sich 1851 in Paris, später in Rom und schließlich in Florenz niederließ. L. ist ein Volkssänger, dessen Lieder, u. d. T.: »Lirenka« (Pos. 1855; neue Folge, Warsch. 1859) herausgegeben, durch einfache Schönheit der Form und des Inhalts anmuten und zu den schönsten Perlen der polnischen Poesie gehören. Unter seinen größern Dichtungen und andern Gedichtsammlungen sind die namhaftesten: »Polska ziemia« (»Das polnische Land«, Krak. u. Pos. 1848–50, 2 Tle.), »Zachwycenie i Blogoslawiona« (Pos. 1855); »Swięta Zofia« (»Die heil. Sophie«, das. 1857); »Gladyatorowie« (»Die Gladiatoren«, Par. 1857); »Bitwa Racławicka« (»Die Raclawicer Schlacht«, das. 1859); »Anioł ziemi« (Leipz. 1866); »Branka« (Pos. 1867); »Ze starych zbroic« (»Von alten Rüstungen«) und »Album włoszkie« (»Italienisches Album«, Lemb. 1870) etc. Schließlich erschienen von ihm »Briefe über Mickiewicz« (Par. 1875); ferner »Rytmy narodowe« (»Nationale Weisen«, das. 1881) und die Schrift »Sul carattere della poesia polono-slava« (Flor. 1886). Eine Auswahl seiner Gedichte kam 1876 in Krakau in 4 Bänden heraus. Die Gattin des Dichters ist die Malerin Sophie Szymanowska.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 402.
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