Lenngren

[406] Lenngren, Anna Maria, schwed. Dichterin, geb. 18. Juni 1755, gest. 8. März 1819 in Stockholm, war die Tochter des Professors Malmstedt, der ihr eine gelehrte Erziehung gab, verheiratete sich im 25. Jahr mit dem Kommerzienrat Karl L. in Stockholm, einem Freund Kellgrens und Mitredakteur der »Stockholmsposten«, eines Blattes, in dem sie (lange Zeit anonym) ihre vorzüglichen kleinen Gedichte erscheinen ließ. Ihr Haus wurde binnen kurzem ein beliebter Sammelpunkt der gustavianischen Dichter und Denker. Ihr schnell wachsender Ruhm, durch die Huldigung der schwedischen Akademie (1797) gefestigt, gründet sich hauptsächlich auf ihren unverwüstlichen, stets geschmackvollen Humor. Aus ihren Satiren und Epigrammen, Travestien und idyllischen Genrebildern, die sich alle durch Formvollendung auszeichnen, ist manches immer noch lebendiges Gemeingut. Gesammelt erschienen ihre Schriften erst nach ihrem Tod u. d. T.: »Poetische Versuche« (»Skaldeförsök«, 12. Aufl. 1890). Vgl. K. Warburg, Anna Maria L. (Stockh. 1887).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 406.
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