Leōben

[414] Leōben, Stadt in Steiermark, 536 m ü. M., an der Mur, der Südbahnlinie Bruck-L., der Staatsbahnlinie L.-St. Michael und der L.-Vordernberger Bahn, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, eines Kreisgerichts, eines Revierbergamts und einer Handels- und Gewerbekammer, hat einen großen Platz mit einer 13 m hohen Pestsäule und einem Brunnen, einen Torturm von 1280, ein Redemptoristenkloster mit neuer gotischer Kirche, ein altes Rathaus, Theater, Bergakademie, Berg- und Hüttenschule, Obergymnasium, Krankenhaus, Sparkasse, Metallgießerei, Gerberei, Kunstmühle, Erzeugung von Essig und Farben, ein Elektrizitätswerk, einen Stadtpark und (1900) 10,200 Einw.

Wappen von Leoben.
Wappen von Leoben.

Ein Marmordenkmal erinnert an den hier 18. April 1797 zwischen Österreich und der französischen Republik abgeschlossenen Präliminarfrieden, dem der Friede zu Campo Formio (s. d.) folgte. Doch fanden die Verhandlungen in dem nahen, westlich gelegenen Schloß Göß (ehemaligem, 1002 gegründetem Nonnenstift mit Kirche und Bierbrauerei) statt. L. bildet einen Zentralpunkt der obersteirischen Bergwerksindustrie, die in der nächsten Umgebung der Stadt durch ausgedehnte Braunkohlenbergwerke (zu Seegraben, Produktion 1903: 3,76 Mill. metr. Ztr.) und bedeutende Eisenwerke (namentlich zu Donawitz, s. d.) vertreten ist. Die Stadt soll bereits 713 gegründet worden sein. Vgl. List, L. und dessen nächste Umgebung (Leoben 1885); Reich, L., Wanderungen durch Stadt und Umgebung (das. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 414.
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