Lichenīn

[509] Lichenīn (Flechtenstärke, Moosstärke) C6H10O5 findet sich in vielen Flechten, auch in Algen und Moosen, aber nie in der Form von Körnchen. Aus einer Abkochung von entbittertem isländischen Moos wird es durch Alkohol gefällt. Es ist farblos, durchscheinend, geruch- und geschmacklos, quillt in Wasser, gibt mit kochendem Wasser eine schleimige, beim Erkalten gelantinierende Lösung, ist unlöslich in Alkohol und Äther, wird durch Jod schmutzigblau gefärbt, verwandelt sich bei anhaltendem Kochen mit Wasser in einen dextrinartigen Körper und beim Kochen mit Schwefelsäure in Zucker. Bei arzneilicher Benutzung des isländischen Mooses als ernährenden [509] Mittels ist L. der wirksame Stoff, weshalb man das Moos zu diesem Zweck mit Wasser kochen muß.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 509-510.
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