Lindi

[570] Lindi, Hafenplatz und Bezirksort im südlichen Deutsch-Ostafrika, an der schmalen, von bewaldeten Hügeln eingefaßten Lindibucht, in die der Lukuledi mündet, die aber wegen der zahlreichen Untiefen nur für kleine Schiffe zu benutzen ist. Das Klima ist ziemlich gesund; Jahrestemperatur 25, a°(Maximum 32,9°, Minimum 17,3°), Niederschlag 767,6 nun. Die Stadt liegt links am Lukuledi inmitten eines Palmen- und Orangenhains, hat am Strande das Bezirksamt, Hauptzollamt, Post- und Telegraphenagentur, Station der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft (s. Tafel »Tropengebäude II«, Fig. 4). Dahinter liegt die enge, unsaubere Negerstadt, wo auch die Banianen wohnen, während die Araber fast alle auf ihren Schambas in den Bergen leben. In der Nähe die Ruinen einer portugiesischen Burg. Die Stadt, die 3000 Einw. zählt, ist Dampferstation der Deutschen Ostafrika-Linie. Der Bezirk L. umfaßt das Gebiet zwischen dem Mbemkurru im N. und dem Ruwuma im S. mit 139,000 Einw., darunter 39 Weiße; zum Bezirk gehören das Nebenamt Mikindani (s. d.), die katholischen Missionen Lukuledi und Nyangao und die Stationen der englischen Universitätsmission Newala und Masasi. Vgl. Adams, L. und sein Hinterland (Berl. 1903).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 570.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika